Bau von neuen Kernkraftwerken: Weder rentabel noch nachhaltig
Die Schweizer Demokraten (SD) sind empört und zugleich keineswegs erstaunt über die Forderung der SVP, ein neues Kernkraftwerk planen zu wollen. Die Volkspartei kritisiert mitunter zu Recht die Verweigerung der Umsetzung der vom Stimmvolk angenommenen Masseneinwanderungs- sowie der Ausschaffungsinitiative. Dieselbe Partei akzeptiert jedoch das Ja zum Energiegesetz aus dem Jahr 2017 bis zum heutigen Tag nicht und bekämpfte bis anhin immer wieder Massnahmen zur Förderung erneuerbarer Energien. Ende 2021 werden Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung, welche in etwa dem Atomkraftwerk Gösgen entspricht, in Betrieb sein. Nebst zusätzlichen Vergütungen und Investitionsbeiträgen für neue Produktionsanlagen benötigt es insbesondere im Gebäudebereich auch weitere Gelder für effizienteren Energieverbrauch. Zudem sollten Bund und Kantone Hauseigentümer steuerlich stärker entlasten. Der Ausbau der Solarenergie, Biomasse und Wasserkraft ist falls möglich teilweise mit Windkraft und Geothermie zu ergänzen. Allerdings lässt sich kein Schweizer Stromproduzent mehr finden, der in unrentable Atomkraftwerke investiert. Würde man tatsächlich die Strategie der Kernkraft konsequent verfolgen, hätte der Bau eines einzelnen Reaktors kaum spürbaren Nutzen. Für die Sicherstellung eines hohen Selbstversorgungsgrades müsste der gesamte Kraftwerkpark ersetzt werden, was Wirtschaft und Politik erst nach mehreren Jahrzehnten zum Preis eines zweistelligen Milliardenbetrages realisieren könnten. Letztlich bleibt sowohl das ungelöste Abfallproblem als auch der sozial unverträgliche Uranabbau bestehen, sodass die Stromerzeugung mithilfe neuer Kernenergie das Ende jeglicher Nachhaltigkeit wäre.
Schweizer Demokraten (SD)
Adrian Pulver
SD-Geschäftsführer