Schweizer Neutralität: Entwicklung nicht unterschätzen
Seit Ende Februar herrscht in Europa Krieg, was mitunter die Debatte über die neutrale Haltung der Schweiz aufs Neue befeuert. Es scheint sicherlich unbestritten, dass etliche Sanktionen gegenüber Russland nicht nur vertretbar sondern durchaus notwendig sind, zumal mit den erwirtschafteten Einnahmen des russischen Staates genauso jegliche kriegerische Aktivitäten finanziert werden. Dabei wäre ein kompletter Verzicht auf entsprechende Massnahmen auch für die unabhängige Schweiz kein gangbarer Weg. Andererseits betrachtet man die hiesige Politik nun mit anderen Augen, sodass europäische Medien bereits vom Ende der Tradition der Schweizer Neutralität berichteten. Solche Schlagzeilen können mithelfen, eine Entwicklung herbeizuführen, die keinesfalls zu unterschätzen ist. Unser Land hat seit langer Zeit bei verschiedensten Konflikten immer wieder eine vermittelnde Rolle eingenommen und war damit auch aus der Sicht der internationalen Gemeinschaft erfolgreich. Fehlt jedoch zukünftig die Akzeptanz als neutraler Player, schwächt man sich als kleiner Staat zusätzlich. Die Konfliktparteien sind nicht mehr auf die Schweiz angewiesen. Demnach stehen einem bei aussenpolitischen Konfrontationen tendenziell ebenso weniger Verbündete zur Seite.
Schweizer Demokraten (SD)
Adrian Pulver
SD-Geschäftsführer